Das ist Carlos auf einem Spaziergang mit seiner Familie am Heiligen Abend. Zu dem Zeitpunkt wusste noch niemand, welche dramatischen Ereignisse sich wenige Tage später ereignen sollten.
Aber der Reihe nach und im Wortlaut der E-Mail, die wir erhalten haben:
"Silvester wollten wir in Ruhe feiern. Wir hatten vor, hinter dem Haus auf einem geteerten, einsamen Feldweg das Feuerwerk zu genießen. Meine Frau und die Kinder sowie Oma und Opa waren bereits um 0 Uhr im Garten als Carlos aufgrund von Böllern etwas nervös wurde. Ich wollte schnell etwas vom Wohnzimmer auf die Terrasse stellen. Carlos nutzte die Gelegenheit und raste in den Garten. Aufgrund des Lärms beschleunigte er wie eine Rakete durch das gerade von Oma geöffnete Gartentor und verschwand links herum im Dunkeln der Felder.
Der Feldweg den Carlos nahm war die tägliche Spazierstrecke die er eigentlich kannte. Wir suchten alles in der Dunkelheit mit Fahrrad und Taschenlampe ab. Bis 2 Uhr ohne Erfolg. Ab 2 Uhr Nachts hatte ich alle ins Bett geschickt und wählte das Auto um den Umkreis zu vergrößern. Das Wetter machte uns Sorgen, -2°C, sternenklar dafür aber trocken. Nachdem ich alle Scheunen und Wege bis 5 Uhr mehrfach abgesucht hatte machte ich eine Pause und hoffte, dass unser kleiner bald wieder den Heimweg findet. Körbchen mit vielen Decken zum einmummeln, Wasser und Fressen standen draußen bereit.
Um 7 Uhr begann ich dann die erneute Suche per PKW. Meine Frau informierte bereits das Tierheim und einen guten Freund bei der Feuerwehr, der für unsere Gemeinde zuständig ist. Um 10 Uhr traute ich dann meinen Augen nicht als Carlos auf einem Zuckerrübenhaufen saß. Er saß zur Sonne hin gewandt auf einer Höhe von 1,5m. Den Rübenabdeckungs-Vlies unterm Po und duftete nach einer Kuhsch....
Als ich zu Hause ankam waren wir alle riesig froh und öffneten erst mal den Sekt, den wir zuvor nicht trinken konnten. Carlos ist wie vorher, er wird nur etwas nervös wenn er Schüsse von Jägern aus weiter Entfernung hört.
ð Wir haben Carlos einen Anhänger machen lassen, auf dem unsere Telefonnummer steht, sodass uns jeder sofort (ohne langes Chip auslesen) informieren kann. Für den Abendspaziergang trägt er ein Blinklicht. Wir werden bei der nächsten Welpenstunde mit der Hundetrainerin abstimmen, wie wir die Angst von Carlos bei Knallern/ Jägerschüssen reduzieren können. Erst mal werden wir die Situation versuchen zu vermeiden."
S Soweit die schlimme Geschichte von Carlos mit dem am Ende doch glücklichen Ausgang. Auch wir waren geschockt und heilfroh, dass Carlos nichts passiert ist. Wir hoffen, dass er lernt, mit solchen Geräuschen zu leben, ohne in Panik zu verfallen damit so etwas nicht noch einmal passiert.